Auf zu neuen Klanggalaxien im Kieler Mediendom
Einmal alles neu – so heißt es für das Kieler Planetarium, wenn heute um 18 Uhr der neue 360° Film »Frida und der Wald« seine Premiere in Kiel feiert. Neben neuer Videoproduktionstechnik und einem modernisiertem Ambiente erwartet das Publikum ein komplett neues Klangerlebnis.
In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT in Ilmenau (Thüringen) wurde für den Mediendom der Fachhochschule Kiel eine 3D-Soundanlage konzipiert und realisiert. Hierfür kam die 3D-Audio-Technologie »SpatialSound Wave« des Fraunhofer IDMT zum Einsatz. Das kompakte System zur Beschallung und Produktion objektorientierter Tonmischungen gewährleistet eine richtungsgerechte Wiedergabe von Audioinhalten und akustischen Umgebungen – ohne eine Limitierung auf bevorzugte Hörerplätze.
Im Detail wurde in Kiel das Produktionstool »SpatialSound Control«, ein Demoplayer sowie ein Live-Tool und ein speziell für Kiel entwickeltes Equalizer-Modul zur spezifischen Anpassung der Kuppellautsprecher und Subwoofer installiert. Außerdem wurden insgesamt 56 Lautsprecher und sieben Subwoofer hinter der Kuppel installiert und erzeugen jetzt ein dreidimensionales Klangfeld mit einer Ausgangsleistung von 18.000 Watt.
Erstmals wurde die Tonanlage eines Planetariums dabei so angepasst, dass objektbasierter Ton (SpatialSound Wave) und objektbasiertes Video (Digistar 5) über ein gemeinsames Interface bearbeitet werden können. »Das erlaubt es uns, ganz eigene 3D-Shows zu produzieren und dabei das gesamte Potential objektorientierter Video- und Tonproduktionen und dreidimensionaler Wiedergabe auszuschöpfen. Unser Publikum wird begeistert sein«, freut sich der Direktor des Mediendoms, Eduard Thomas.
Eine weitere Herausforderung, die gemeinsam mit den Akustikexperten des Fraunhofer IDMT gelöst wurde, war die Entwicklung neuer Lautsprecher für die Kuppel. Diese sollten den hohen klanglichen Qualitätsanforderungen genügen und dabei eine geringe Einbautiefe aufweisen. »Aufgrund der knappen Platzverhältnisse hinter der Kuppel durften die Lautsprecher maximal neun Zentimeter tief sein. Andererseits sollten sie aber leistungsstark sein, gut klingen und eine möglichst gute Tieftonwiedergabe besitzen. Die bisher im Kuppelsaal verwendeten Flachlautsprecher hatten hier deutliche Defizite«, erklärt René Rodigast, Gruppenleiter Professional Audio am Fraunhofer IDMT und Projektleiter.
Von dem Revensdorfer Unternehmen mechakustik.de GmbH wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IDMT ein Lautsprecher für den Mediendom entworfen, gebaut und installiert. Insgesamt wurden für die Installation über 1000 Meter Audiokabel verlegt, um jeden einzelnen Lautsprecher separat anzusteuern.
Für die Akustiker am Fraunhofer IDMT ist die Kooperation mit dem Mediendom Kiel eine gute Möglichkeit, die dritte Dimension des Klangerlebnisses nun auch im direkten Zusammenspiel mit objektbasierten Bildinhalten zu erkunden. Und der Direktor des Mediendoms ist stolz, auch künftig den Gästen aus Kiel und aller Welt etwas Außergewöhnliches bieten zu können.
Letzte Änderung: