Industriearbeitskreis »Audiotechnologie für die intelligente Produktion« gestartet
Maschinen das Hören beibringen – das ist das Ziel des Oldenburger Institutsteils für Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT. Zum Einsatz kommen die Technologien für die Kommunikation an Lärmarbeitsplätzen, zur Sprachsteuerung von Anlagen oder bei der automatischen Dokumentation auf Zuruf. Auch die akustische Erkennung von relevanten Ereignissen ist ein Baustein der intelligenten Produktion. Der Industriearbeitskreis »Audiotechnologie für die intelligente Produktion« soll die Umsetzung in der Praxis fördern und Unternehmen einen Vorsprung im Markt ermöglichen. Am 10. September 2020 fand das erste gemeinsame Treffen virtuell statt.
Oldenburg, 14.09.2020. Exklusiver Zugang zu Expertenwissen, Zugriff auf Laborinfrastruktur, Produktentwicklung mit Expertenteams: davon profitieren die Unternehmen im Industriearbeitskreis »Audiotechnologie für die intelligente Produktion«. Dieser hatte am 10. September 2020 sein erstes, konstitutives Treffen, in dem die Bedarfe der aktuell circa 30 regionalen und überregionalen Industriepartner und die Ziele des Gesamtvorhabens besprochen wurden. Die Kooperation zwischen der Produktionstechnik an Hochschule Emden/Leer und dem Fraunhofer IDMT in Oldenburg soll den beteiligten Unternehmen Effizienzgewinne bei der Digitalisierung ihrer Produktion bieten.
Die Maschine lernt, auf ihre Umgebung und den Menschen zu hören
Gehorchen in Zukunft mehr Maschinen aufs Wort? Vielleicht ja - mit den entsprechenden Sprach- und auch Sprecher-Erkennen vom Fraunhofer IDMT. Denn diese ermöglichen schon heute die sprachgesteuerte Bedienung von Anlagen und die Bewältigung von Dokumentationsaufgaben ohne Berührung und Blickkontakt. Die Entwickler aus Oldenburg trainieren ihre Algorithmen und optimieren ihre Hardware so, dass die Technologie bei lauten Umgebungsgeräuschen funktioniert und auch die branchenspezifischen Fachbegriffe richtig erkennt.
Intelligente Sensorsysteme sind überdies in der Lage, Maschinenkomponenten und Prozesse anhand ihrer akustischen Signatur zu überwachen. Dadurch können Maschinenausfälle vermieden und Wartungsintervalle vorausschauend geplant werden. »Die Integration von Audiotechnologie in die Produktion birgt ein großes Potenzial« erklärt Prof. Sven Carsten Lange, der an der Hochschule Emden/Leer Produktionstechnologie lehrt und als wissenschaftlicher Leiter das Fraunhofer Institut in Oldenburg begleitet.
»Wir möchten unseren Industriepartnern bei ihrer digitalen Transformation mit unseren audiotechnologischen Kenntnissen und unseren Erfahrungen im Bereich Machine Learning einen Wettbewerbsvorteil verschaffen«, erläutert Dr. Jens-E. Appell, Abteilungsleiter am Standort Oldenburg. »Ich freue mich, dass wir mit dem Industriearbeitskreis eine Plattform für den Austausch zwischen den beteiligten Unternehmen und der anwendungsnahen Forschung geschaffen haben. Dieser Austausch erlaubt es, die Ergebnisse der weltweit renommierten Hörforschung über Fraunhofer überregional aber vor allem auch regional noch stärker in die Anwendung zu bringen.«, unterstreicht Appell.
Weitere Partner willkommen
Weitere Firmen sind herzlich willkommen, sich anzuschließen. »Audiotechnologie ist ein wichtiger Baustein für die Digitalisierung in der Produktion«, so Marvin Norda, der in Emden Maschinenbau mit Schwerpunkt Produktion studiert hat und nun auch für das Fraunhofer IDMT arbeitet. Unternehmensvertreter können über Herrn Norda weitere Details erfragen:
M.Eng. Marvin Norda
Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT
Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA
Marie-Curie-Str. 2
26129 Oldenburg
Telefon: +49 441 / 2172-426
E-Mail: marvin.norda@idmt.fraunhofer.de
Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA am Fraunhofer IDMT in Oldenburg
Ziel des Institutsteils Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA des Fraunhofer IDMT ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse über die Hörwahrnehmung und Mensch-Technik-Interaktionen in technologischen Anwendungen umzusetzen. Schwerpunkte der angewandten Forschung sind die Verbesserung von Klang und Sprachverständlichkeit, die personalisierte Audiowiedergabe sowie die akustische Sprach- und Ereigniserkennung mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI). Einen weiteren Fokus setzt der Institutsteil auf mobile Neurotechnologien, um auch außerhalb des Labors Gehirnaktivitäten zu erfassen und die dabei gewonnenen Daten zu nutzen. Zu den Anwendungsfeldern gehören Consumer Electronics, Verkehr, Automotive, Produktion, Sicherheit, Telekommunikation und Gesundheit. Über wissenschaftliche Kooperationen ist das Fraunhofer IDMT-HSA eng mit der Carl von Ossietzky Universität, der Jade Hochschule und anderen Einrichtungen der Oldenburger Hörforschung verbunden. Das Fraunhofer IDMT-HSA ist Partner im Exzellenzcluster Hearing4all.
Die Weiterentwicklung des Institutsteils Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT in Oldenburg wird gefördert im niedersächsischen Programm »Vorab« durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung.
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