Fraunhofer IDMT, Ehrenbergstraße 31, 98693 Ilmenau / 27. Oktober 2022 - 30. Oktober 2022
13. Fraunhofer Talent School
Unsere 13. Ilmenauer Talent School Ilmenau ist leider schon wieder vorbei. Wir möchten uns bei unseren tollen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bedanken, die vier Tage gemeinsam mit uns programmiert, musiziert, konstruiert, skizziert, modelliert, probiert, repariert, jubiliert und niemals kapituliert haben! Ihr wart großartig und wir hatten eine richtig gute Zeit zusammen! Nach einem Jahr Corona-Ausfall und einer digitalen Talent School im vergangenen Jahr haben wir uns als gastgebendes Institut gefreut, in diesem Jahr wieder eine »echte« Talent School durchführen zu können. Und so begrüßte unser Institutsleiter Professor Joachim Bös am Donnerstag, dem 27. Oktober, 22 Jungen und Mädchen aus acht verschiedenen Bundesländern zur Ilmenauer Talent School. Er wünschte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vier gute Tage, gefüllt mit anspruchsvollen Aufgabenstellungen, Spaß und Teamwork und der Chance, interessante neue Leute kennenzulernen.
In diesem Jahr arbeiteten die Jugendlichen nach dem kurzfristigen, krankheitsbedingten Ausfall des Computerspiele-Workshops an zwei großen Aufgabenstellungen:
In diesem Workshop stellten sich die Teams den Challenges aus der FIRST Lego League Saison 2021 / 2022 »Cargo Connect«. Dabei waren »LEGO Mindstorms EV3 Roboter« so zu konstruieren und zu programmieren, dass sie möglichst viele der gestellten Einzelaufgaben wie z. B. das Schließen einer Brücke, die Auslieferung eines Päckchens an der Haustür und das Abwerfen eines Hilfspakets aus dem Hubschrauber durch den Einsatz von Sensoren und Aktoren autonom und zuverlässig bewerkstelligen konnten.
Im Workshop stand dabei der zielorientierte Entwicklungsprozess, also das gemeinsame Problemlösen, und das Voneinander-Lernen in der praktischen Projektarbeit im Vordergrund. Nach einem ersten Kennenlernen und Übungen zum Team-Building stand am ersten Tag noch eine Einführung in die blockbasierten Programmierumgebungen Open Roberta Lab und EV3 Classroom sowie deren praktischer Einsatz auf dem Programm.
An den folgenden zwei arbeitsintensiven Projekttagen hatten die Teams Gelegenheit, ihre selbst gesteckten Vorhaben prototypisch umzusetzen. Dies gelang den Jugendlichen auch sehr gut, da sie sich an agilen Projektmanagementmethoden orientierten, die ihnen im Workshop vorgestellt wurden und die sie gemeinsam geübt hatten. Durch die Arbeit mit fehlerbehafteten Sensoren oder unpräzisen Motoren lernten die Jungs und Mädchen ganz reale Herausforderungen technischer Projekte sowie deren mögliche Lösungen kennen.
Workshopleiterin Jenny Gramsch vom Schülerforschungszentrum Ilmenau ist nach den vier Tagen begeistert von den erzielten Ergebnissen: »Für uns Workshopleitende ist es immer wieder eine Freude und beeindruckend zugleich, die Begeisterung und Ausdauer der Schülerinnen und Schüler zu erleben. Es macht richtig Spaß, die Jugendlichen bei der Entwicklung ihrer individuellen Lösungsstrategien zu begleiten.«
Der zweite Workshop der diesjährigen Talent School stand ganz im Zeichen der digitalen Musik, denn die Teilnehmenden sollten unter Anleitung der Wissenschaftler ihre eigenen Mini-Synthesizer zusammenbauen und ihnen mittels »C++ Programmierung« Leben einhauchen.
Dafür erhielten die Jungs und Mädchen zunächst einen Crashkurs zum Thema Elektronische Musikinstrumente, der durch viele Klangbeispiele sowie Geräte zum Anfassen und Ausprobieren und Beispiele aus der Pop- und Elektronikmusik sehr anschaulich und unterhaltsam war. Der Zusammenbau der »Korg NTS-1 DIY-Synthesizer«-Bausätze funktionierte sofort und auch das Ausprobieren der werksseitigen Presets und erste gemeinsame Sound-Experimente stellten für die Jugendlichen keine größeren Hürden dar.
Der nächste Tag startete mit vielen wichtigen Informationen und anschaulichen Experimenten zu Schwingungen, Tönen, Obertönen sowie zur Instrumentenakustik und zur digitalen Signalverarbeitung. Das Verständnis darüber stellte die Basis zur Konzeption des eigenen Musikinstruments dar. Und endlich durfte auch programmiert werden! Mit der objektorientierten Programmiersprache C/C++ wurden gemeinsam erste einfache Module für die Minisynthesizer programmiert und sofort ausprobiert. Die Teams erstellten Konzepte, welche Musikinstrumente sie entwickeln wollten, und stellten sie vor. Die ersten anschließenden Programmierversuche waren nicht bei allen gleich erfolgreich. Doch für solche ersten Rückschläge und Frustrationen wussten die Organisatorinnen und Organisatoren der Talent School ein gutes Rezept: gemeinsames Karaoke-Singen und hart umkämpfte Tischtennis-Matches nach Feierabend ließen die Laune sofort wieder steigen.
Am dritten Workshop-Tag arbeiteten die Musikinstrumente-Teams daran, eine programmierbare Drum-Maschine, eine elektronische Violine und eine digitale Emulation des RMI Harmonic Synthesizers aus den 1970er Jahren entstehen zu lassen. Außerdem arbeiteten die Teilnehmenden an einem gemeinsamen Musikstück für ihr geplantes Abschlusskonzert.
Nach getaner Arbeit gab es leckere Wraps vom Foodtruck und zum Ausklang einen gemütlichen Kaminabend. Dabei hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, dem Institutsleiter des Fraunhofer IDMT, Joachim Bös, den Workshopleitenden Christian Dittmar und Sara Werner sowie dem Talent School Alumnus und heutigem Informatikstudenten Jamie Birke Fragen zu stellen. Zudem konnten sie ihre Eindrücke aus den drei erlebten Tagen schildern und brachten neue Ideen und Wünsche für zukünftige Talent School-Angebote ein. Trotz der vorgerückten Stunde gab es unter Moderation von Toralf Asche einen lebhaften Austausch. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfuhren einiges über die Werdegänge der Workshopleitenden, über die Begeisterung für die anwendungsorientierte Forschung bei Fraunhofer, aber auch über den Mythos der in Ilmenau einzigartigen zwei Wintersemester im Jahr und warum man ruhig mehr als einmal an einer Talent School teilnehmen sollte.
Der letzte Tag stand dann ganz im Zeichen der Vorbereitung und Präsentation der Arbeiten aus den zwei Workshops. Bis zur letzten Minute wurde an den Robotern und Synthesizern optimiert, um dann die teils recht kniffligen Arbeiten der vergangenen Tage dem anwesenden Publikum vorzustellen. Zur Präsentation eingeladen waren neben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Workshopleitenden und Betreuenden sowie Angehörige, das Organisationsteam der Talent School und Institutsleiter Joachim Bös.
Und der zeigte sich sehr beeindruckt von den vorgestellten Projekten: »Trotz der Schwierigkeiten mit Sensoren und Motoren haben sich die Roberta-Teams nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern sich vielmehr Gedanken gemacht, wie man auch mit solchen Herausforderungen zurechtkommt. Und genau so ist es auch in der Forschung: Ausprobieren und Scheitern ist wichtig, um dann über neue Ansätze doch ans Ziel zu gelangen. Und auch an das Team Elektronische Musikinstrumente geht mein Kompliment. Das Abschlusskonzert mit den eigens entwickelten Synthesizern war genial! Und die Präsentation hat mir deutlich gezeigt, was für eine schnelle technische Auffassungsgabe die Jungs und Mädchen mitbringen, denn ohne das nötige Verständnis für analoge und digitale Musik kombiniert mit C++-Programmkenntnissen wäre dieses Ergebnis innerhalb so kurzer Zeit nicht möglich gewesen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich einige der Teilnehmenden als Studierende hier an der TU Ilmenau bald wieder begrüßen dürfte«.
Nach vier Tagen Tüftel- und Programmierarbeit, gemeinsam gestalteter Freizeit und richtig coolen Abschlusspräsentationen hieß es dann für die Teilnehmenden, die Workshopleitenden, die Betreuerinnen und Betreuer und das gesamte Orgateam: »Tschüss Talent School 2022! Willkommen Talent School 2023«!
Und so freuen wir uns auf Wiederholungstäterinnen und -täter sowie neue schlaue Köpfe, die gemeinsam mit uns den Duft angewandter Forschungsluft schnuppern wollen.
Die nächste Talent School Ilmenau wird im Herbst 2023 in Ilmenau stattfinden.
Leitung: Christian Dittmar (Songquito UG), Yigitcan Özer (International Audio Laboratories Erlangen)
Interessierst Du Dich für Musik und Programmierung? Hast Du vielleicht schon mal mit Synthesizern, Samplern oder Drum-Machines herumgespielt und würdest gerne mal hinter die Kulissen schauen? Hier bist Du auf jedem Fall genau richtig! Als Audioentwickler und Audioentwicklerin von morgen baust und entwickelst Du im Team Dein eigenes elektronisches Musikinstrument. Gearbeitet wird in 2-er Teams unter Anleitung von zwei erfahrenen Workshop-Betreuern. Zu Beginn des Workshops baust Du ein kompaktes digitales Soundmodul zusammen (KORG® NTS-1) und unternimmst erste Sound-Experimente. Anschließend bekommst Du einen Schnellkurs in digitaler Signalverarbeitung und eine Schritt-für-Schritt Anleitung zur Programmierung des Geräts. Dann kannst Du Deine eigenen Ideen für Klangerzeugung und Klangeffekte realisieren. Abschließend kannst Du Deine musikalischen Ideen mit den anderen Teilnehmenden austauschen und vielleicht sogar ein kleines Konzert mit elektronischer Musik geben!
Leitung: Jenny Gramsch (Technische Universität Ilmenau), Dr.-Ing. Sara Werner (SNIPIN UG), Holger Großmann (Fraunhofer IDMT)
Wie sehen Roboter die Welt und wie bringst Du sie dazu, ihre Umgebung zu erkunden? Was ist überhaupt ein Computerprogramm und wie erstellt man es? Du glaubst, sowas ist Sache von Expertinnen und Experten und lässt sich nicht so einfach verstehen? Das Open Roberta® Lab räumt mit Vorurteilen auf! Die Programmierplattform ermöglicht es Dir, das Coden spielerisch in der Praxis zu erlernen und faszinierende Roboter zum Leben zu erwecken – auch ohne Vorerfahrung. Du konstruierst und programmierst einen Roboter, sodass er abwechslungsreiche und spannende Aufgaben selbstständig ausführt und/oder dabei von einem Calliope-Mini gesteuert wird. Dabei lernst Du unter anderem, wie Roboter untereinander kommunizieren und wie deren Sinne, die Sensoren, funktionieren. Lerne die faszinierende Welt der Roboter kennen und finde Deine Rolle Entwicklungs-Team!
Donnerstag, 27. Oktober 2022 | |
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11:00 Uhr | Eröffnung der Fraunhofer Talent School Ilmenau |
11:30 Uhr | Mittagessen in der Mensa der TU Ilmenau |
12:15 Uhr |
Arbeit in den Workshops, zwischendurch Kaffeepausen |
16:15 Uhr | Institutsführung |
17:15 Uhr | Spaziergang zur Jugendherberge |
17:30 Uhr | Check-In in der Jugendherberge |
18:15 Uhr | Gemeinsames Abendessen |
19:15 Uhr | gemeinsame Freizeitgestaltung und anschließende Nachtruhe |
Freitag, 28. Oktober 2022 |
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7:00 Uhr |
Wecken, Aufstehen |
7:30 Uhr | Frühstück in der Jugendherberge |
8:30 Uhr |
Spaziergang zum Fraunhofer IDMT |
9:00 Uhr | Arbeit in den Workshops, zwischendurch Kaffeepausen |
12:15 Uhr | Mittagessen in der Mensa der TU Ilmenau |
13:00 Uhr |
Arbeit in den Workshops, zwischendurch Kaffeepausen und Spaziergang |
19:00 Uhr | Grillabend und gemeinsame Freizeitgestaltung mit Karaoke |
21:00 Uhr | Spaziergang zur Jugendherberge |
Samstag, 29. Oktober 2022 | |
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7:00 Uhr | Wecken, Aufstehen |
7:30 Uhr | Frühstück in der Jugendherberge |
8:30 Uhr | Spaziergang zum Fraunhofer IDMT |
9:00 Uhr |
Arbeit in den Workshops, zwischendurch Kaffeepausen |
12:15 Uhr | Mittagessen in der Mensa der TU Ilmenau |
13:00 Uhr | Arbeit in den Workshops, zwischendurch Kaffeepausen und Spaziergang |
19:00 Uhr | Abendessen am Foodtruck und anschließendes Kamingespräch mit den Workshopleitenden |
20:30 Uhr | Spaziergang zur Jugendherberge |
Sonntag, 30. Oktober 2022 | |
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7:00 Uhr | Wecken, Aufstehen, Packen |
7:30 Uhr | Frühstück in der Jugendherberge |
8:30 Uhr | Spaziergang zum Fraunhofer IDMT |
8:45 Uhr | Arbeit in den Workshops und Übergabe der Teilnahmeurkunden, zwischendurch Kaffeepausen |
12:15 Uhr | Mittagessen in der Mensa der TU Ilmenau |
13:00 Uhr | Fototermin mit allen Teilnehmenden |
13:30 Uhr | Abschlusspräsentationen der einzelnen Workshops (Anwesenheit der Eltern möglich) |
14:45 Uhr | Abschluss der Veranstaltung und individuelle Abreise |