Aufgrund der demografischen Entwicklung gibt es einen steigenden Anteil von unversorgten Schwerhörigen in unserer Gesellschaft. Gleichzeitig nimmt die Nutzung von Kommunikationstechnologien in allen Lebensbereichen zu. In dem Projekt »INTERKOMM« wurden Technologien erforscht, mit denen Nutzer die Audiowiedergabe in Kommunikationssystemen wie Telefon, Smartphone oder Medien an ihre individuellen Hörbedürfnisse anpassen können. Ziel war ein besseres Sprachverstehen für Personen, die unter einer Hörminderung leiden, aber nicht mit einem Hörgerät versorgt sind. Zusammen mit betroffenen Endanwendern wurden im Projekt intuitive Bedienkonzepte entwickelt und evaluiert, die eine einfache Anpassung des Audiosignals ermöglichen - ohne dass eine aufwendige, professionelle Unterstützung wie bei der Einstellung von Hörgeräten notwendig ist. Hierfür musste zum einen die Vielzahl von signaltechnischen Parametern sinnvoll reduziert und für den Nutzer interpretierbar gemacht werden. Zum anderen wurden z. B. über Touchpads oder Knöpfe Bedienschnittstellen für die Mensch-Technik-Interaktion entwickelt und auf ihre Gebrauchstauglichkeit und Nutzerakzeptanz in Verbindung mit den technischen Zielsystemen untersucht.
Aufgabenbereich Fraunhofer IDMT
Ziel der Arbeiten des Institutsteils Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA des Fraunhofer IDMT im Projekt INTERKOMM war es, in Studienreihen systematisch den Bedarf und Nutzen, sowie Kosten und Umsetzbarkeit neuer Technologien zur individuellen Klanganpassung in Kommunikationssystemen zu erheben. In Zusammenarbeit mit Anwendern wurden Bedienkonzepte für verschiedene Szenarien am Arbeitsplatz und im häuslichen Umfeld entwickelt und evaluiert.