Datenverarbeitung im Zusammenhang mit unserem hörenden Auto
Am Fraunhofer IDMT in Oldenburg forschen und entwickeln wir seit Jahren Verfahren für Datensicherheit und technischen Datenschutz, wie zum Beispiel akustische Anonymisierungsstrategien. Wir arbeiten an konkreten Technologien für die Anforderungen des Marktes, denn moderne Fahrzeuge verfügen zwar über zahlreiche Fahrerassistenzsysteme, wie Kamera, Lidar und Radar, die beim Einparken oder Spurhalten helfen. Allerdings fehlt den Automobilen bislang noch der Hörsinn. Um das Verkehrsgeschehen rundherum aufmerksam zu verfolgen, ist es jedoch sehr wichtig, Außengeräusche wahrzunehmen und einzuordnen. Zu diesem Zweck setzen wir unsere entsprechend gekennzeichneten Versuchsträger zur Datenaufzeichnung durch verschiedene Sensoren ein, einschließlich Video- und Audioaufnahmen im Fahrzeuginnenraum und der Fahrzeugumgebung.
1. Erhebung, Verarbeitung und Nutzung Ihrer personenbezogenen Daten
Wer ist die für die Datenverarbeitung verantwortliche Stelle?
Das Fraunhofer IDMT Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA (im Folgenden »Fraunhofer IDMT in Oldenburg« bzw. »Fraunhofer IDMT-HSA«) mit Sitz in 26129 Oldenburg, Marie-Curie-Straße 2, ist als Institutsteil des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT, mit Sitz in 98693 Ilmenau, Ehrenbergstr. 31, eine rechtlich nicht selbständige Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., 80686 München, Hansastraße 27c (registriert unter München VR 4461). Das Fraunhofer IDMT ist Verantwortlicher im Sinne der EU-Datenschutzgrundverordnung (»DSGVO«) für die Verarbeitung der personenbezogenen Daten in Verbindung mit Video- und Audioaufzeichnungen bezüglich der Entwicklung von assistierten, vernetzten, teils automatisierten und autonomen Fahrfunktionen.
Welche Daten erheben wir und zu welchem Zweck?
Die hier genannten personenbezogenen Daten, die durch die Nutzung unserer gekennzeichneten Versuchsträger im öffentlichen Straßenverkehr erhoben werden, werden wie folgt verarbeitet:
Die Versuchsträger sind ausgerüstet mit verschiedenen Sensoren, Mikrofonen und Videokameras. Der öffentliche Straßenverkehr (Umgebung des Versuchsträger) kann auf Video- und Audiodateien aufgezeichnet und für weitere Analysen gespeichert und ggf. mit anderen Sensordaten kombiniert werden.
Die Audioaufzeichnungen, wie z.B. vom Martinshorn, werden verwendet, um zu erkennen, ob das Mikrofon-Fahrzeug im Falle eines herannahenden Einsatzfahrzeugs mit laufender Sirene Wegerecht einräumen muss. Die Video-, Audio- und Sensordaten werden während der Testfahrten benutzt, um Straßenverkehrsteilnehmer und grundsätzliche Verkehrsszenarien zu erkennen und dementsprechend zu agieren. In einer weiteren Auswertung der Aufnahmen dienen die Video-, Audio- und Sensordaten der Entwicklung und Verbesserung der Algorithmen der assistierten, vernetzten, teils automatisierten und autonomen Fahrfunktionen.
Die akustischen Sensoren am und im Fahrzeug verarbeiten die Audiodaten direkt und geben nur Metadaten weiter. Noch auf dem Sensor durchläuft der Datenstrom zudem einen Privacy-Filter, der Sprachanteile in den Audiodaten herausfiltert. Gespräche von Passanten innerhalb und in unmittelbarer Nähe des Autos gehen daher nicht in die Analyse ein. Das Fraunhofer IDMT-HSA identifiziert in den Datensätzen niemals Personen.
Welche Rechtsgrundlage wird bezüglich dieser Datenverarbeitung herangezogen?
Die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung Ihrer personenbezogenen Daten erfolgt auf der Grundlage einer Interessenabwägung gemäß Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO. Das Fraunhofer IDMT-HSA hat ein berechtigtes Interesse an der Verarbeitung Ihrer Daten zur Weiterentwicklung von Fahrerassistenz- und Informationssystemen sowie von automatisierten Fahrfunktionen und Komfortfunktionen. Informationen über Ihre Rechte, einschließlich des Rechts, der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zu widersprechen, finden Sie in Abschnitt 2 dieser Erklärung.
Die Video- und Audioaufzeichnungen zur Umgebung der Versuchsträger ist notwendig, um den sicheren Einsatz von assistierten, vernetzten, teils automatisierten und autonomen Fahrzeugen zu gewährleisten.
Wie lange speichern wir die Daten?
Wir speichern Ihre personenbezogenen Daten ausschließlich so lange, wie es der jeweilige Zweck verlangt. Werden Daten zu mehreren Zwecken verarbeitet, so werden die Daten gelöscht oder nur noch in einer auf Sie nicht rückführbaren Form weiter gespeichert, sobald der letzte angegebene Zweck erfüllt wurde.
Wie werden die Daten gesichert?
Wir sichern Ihre Daten nach dem Stand der Technik. Beispielhaft werden nachfolgende Sicherungsmaßnahmen angewandt, um Ihre personenbezogenen Daten vor Missbrauch oder sonstiger unberechtigter Verarbeitung zu schützen:
Der Zugriff auf personenbezogenen Daten ist für eine begrenzte Anzahl der autorisierten Personen für die erklärten Absichten zusätzlich technisch beschränkt:
- Erhobene Daten werden nur in verschlüsselter Form übertragen.
- Die IT-Systeme zur Verarbeitung der Daten werden technisch von anderen Systemen abgeschottet, um unberechtigte Zugriffe z.B. durch Hacking zu erschweren und nach Möglichkeit zu verhindern.
- Zudem wird der Zugriff auf diese IT-Systeme permanent überwacht, um Missbrauch frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.
An wen geben wir die Daten weiter?
Wir geben die Daten an Universitäten und andere Forschungsinstitute weiter, um auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung gemeinsam zusammenzuarbeiten. Da es eine Vielzahl an Daten zur Analyse braucht, teilen wir diese auch mit unseren Kooperationspartnern. Die Übertragung der Video-, Audio- und Sensordaten an unsere Kooperationspartner unterliegt strengen Zweckbeschränkungen (d.h. zu Entwicklungs- und Forschungs-zwecken im Umfeld des hoch- und vollautomatisierten Fahrens).
Das Fraunhofer IDMT-HSA und seine Kooperationspartners verwenden die Video-, Audio- und Sensordaten nicht zur Identifizierung von Personen, da die Identifizierung der Personen für die Entwicklung der assistierten, vernetzten, teils automatisierten und autonomen Fahrsysteme nicht relevant ist. Für die Entwicklung der Plattform zum assistierten, vernetzten, teils automatisierten und autonomen Fahren ist nur relevant und notwendig, dass für die Fahraufgabe relavante Umgebungsdaten erfasst werden.