Bei einem Hilferuf oder einem alarmierenden Geräusch, wie Glasbruch, ist schnelles Handeln gefragt. Doch im Wohnbereich oder in der Pflege ist eine Vollzeit-Betreuung nicht immer möglich. In der Produktion oder auch am Einzelarbeitsplatz ist unter Umständen kein Kollege in Rufnähe.
Um in diesen Situationen Menschen in Not Gehör zu verschaffen und geltenden Arbeitsschutzvorgaben zu entsprechen, haben Expertinnen und Experten des Fraunhofer IDMT in Oldenburg laut- und ereignisbasierte Erkenner entwickelt, welche auch in bestehende Notruf- und Sicherheitssyteme integriert werden können.
Sie erkennen sowohl unterschiedliche Keywords als auch verschiedene Szenarien, zum Beispiel wenn Pflegepersonal Unterstützung benötigt. Für ältere Menschen bietet die Hilferuferkennung eine Chance, die Selbstständigkeit im häuslichen Umfeld so lange wie möglich zu erhalten. Am Arbeitsplatz, in Smart Cities oder öffentlichen Infrastrukturen kann sie die Sicherheitsüberwachung größerer Areale ermöglichen oder eine Ergänzung bestehender Feedbacksysteme (Bewegungslosmelder, Totmannschaltung) darstellen.
Die Erkennung funktioniert selbst in lauter Umgebung zuverlässig, zum Beispiel neben einem Fernseher oder an einem Produktionsarbeitsplatz. Mit dem Fokus auf eine möglichst geringe Anzahl von Fehlerkennungen und -alarmen schafft sie echte Mehrwerte im Alltag und Sicherheit, auf die man sich verlassen kann.
Die Hilferuferkennung ist in smarten Sensoren und Geräten mit weiteren Entwicklungen des Fraunhofer IDMT kombinierbar. Durch die zusätzliche Integration einer Spracherkennung können weitere Dialoge angeschlossen werden. Für den Industriearbeitsplatz kann die Hilferuferkennung mit Anwendungen für Sprachsteuerung, -dokumentation oder Condition Monitoring in einem Kommunikationsdevice, wie beispielsweise in einem Hearable oder Headset, kombiniert werden.