Wenn Kinder mit Problemen beim Lesen keine gezielte Förderung erhalten, oder in der Grundschule die Bedürfnisse nicht erkannt werden, wirkt sich dies nachhaltig auf ihre schriftsprachlichen Kompetenzen aus. Um Schülerinnen und Schülern beim Lernen zu unterstützen und damit zugleich die Lehrkräfte zu entlasten, soll im Verbundprojekt LeseKind eine digitale Lösung zur Bewertung der Lesekompetenz in deutscher Sprache entwickelt werden. Kinder lesen Texte vor, die anschließend per automatischer Sprachbewertung analysiert werden. Hierbei kommen die Technologien zur automatischen Spracherkennung und -analyse des Fraunhofer IDMT in Oldenburg zum Einsatz. So können Parameter Rückschlüsse auf die Leseflüssigkeit und -genauigkeit zulassen. Ein Algorithmus bewertet die Kompetenz der Kinder anschließend und stuft ihre Leistungen individuell ein.
Regelmäßige und konstruktive Rückmeldungen zur eigenen Lesekompetenz sind der Grundstein für den Leseerfolg. Mit Hilfe der Überprüfung der kindlichen Leseleistung kann individuelles Übungsmaterial angeboten werden. Zunächst soll im Projekt eine zuverlässige Spracherkennung für Kinderstimmen und gelesene Sprache entwickelt werden, im Anschluss erfolgt die Bewertung der Lesekompetenz mit Hilfe von künstlicher Intelligenz. Zusammen mit den Projektpartnern werden verschiedene Aufgaben erarbeitet, um die Kompetenzstufen entlang der Leseentwicklung im Kindesalter erfassen zu können. Neben der Integration von ethischen oder rechtlichen Aspekten soll im Projekt LeseKind auch eine umfassende Pilotstudie stattfinden. Ziel des Projekts ist die anschließende Integration in eine App von eKidz.eu. Das digitale Tool soll sowohl für den heimischen Gebrauch als auch im schulischen Kontext nutzbar sein.