Ziel des Projekts »SleepWell« ist die Entwicklung eines ohrnahen Multisensorsystems, das für das Schlafmonitoring zuhause bequem selbst angelegt werden kann. Dabei wird nicht auf die zentrale Sensorik einer Polysomnographie im Schlaflabor verzichtet: die Elektroenzephalographie, kurz EEG. Darüber wird die Hirnaktivität mit Hilfe von Elektroden an der Kopfhaut gemessen und so Rückschlüsse auf die Schlafphasen gezogen.
Gesunder Schlaf unterteilt sich in verschiedene Schlafphasen, die zyklisch ablaufen. Bei Schlafstörungen ist dieser Rhythmus unterbrochen und der Schlaf nicht mehr erholsam. Die direkten Folgen von Schlafstörungen sind sowohl die begrenzte Leistungsfähigkeit als auch eine erhöhte Tagesschläfrigkeit. Langfristig kann dies die Gesundheit beeinträchtigen. Laut einer Studie der DAK aus dem Jahr 2017 leiden 80 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland an Schlafproblemen. Da Schlafstörungen sehr diffus sein können, ist die Hürde zum Arzt zu gehen umso größer. Ein Besuch im Schlaflabor ist oft verbunden mit langen Wartezeiten und einer aufwendigen Datenerhebung.
So ist das Ziel des Projekts, mit selbst anlegbarer Sensorik qualitativ hochwertige Daten über das Schlafverhalten auch in der häuslichen Anwendung erfassbar zu machen, um mehr Menschen niederschwellig die Möglichkeit zu geben, Schlafprobleme zu identifizieren, und auch um mehr Erkenntnisse über den Schlaf durch längere Beobachtungszeiten – insbesondere in Verbindung mit anderen Krankheiten, wie beispielsweise Alzheimer oder einer Depression – gewinnen zu können.