Die Überwachung von Unterwasserschall nach standardisierten Methoden ist sehr anspruchsvoll, sowohl was die Erfassung angeht als auch – im besonderen Maße – die Auswertung der gemessenen Daten. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat das Fraunhofer IDMT in Oldenburg mit BSoundH eine spezielle Fachanwendung entwickelt, die anders als bisher eine standardisierte und qualitätsgesicherte Auswertung der Unterwasserschall-Rohdaten ermöglicht. Die Entwicklung von BSoundH orientierte sich dabei an international geltenden Standards.
Die neue Fachanwendung kann unter anderem Aufnahmen von Rammschall (akustische Rohdaten) semi-automatisch auswerten. Frequenzaufgelöster Pegel, Breitbandpegel und weitere Maße können errechnet werden. Der Schalldruck kann über die Zeit dargestellt werden und Bereiche können für Schmalbandanalyse ausgewählt und angezeigt werden. Die Ergebnisse der Auswertung, Daten und Graphiken stehen in standardisierten Formaten für weitere Verwendung zur Verfügung.
Unter Anwendung des BSoundH-Tools werden im BSH Messdaten aus der Überwachung von Offshore Baustellen, wie auch aus dem nationalen Schallmonitoring ausgewertet und analysiert. Die Ergebnisse werden unmittelbar in der Bewertung von Auswirkungen des Unterwasserschalls verwendet, unter anderem in Umweltprüfungen und in Berichtspflichten aus der Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL).