Wenn neue Straßen gebaut oder Windparks errichtet werden, ist es die Aufgabe der Gutachterinnen und Gutachter diese Flächen vorab zu kartieren. Nicht selten liegen in den Gebieten die Brutstätten von Wiesenbrütern. Dies gilt es vorher herauszufinden, damit beispielsweise bei Mäharbeiten keine Gelege zerstört werden.
Im Gegensatz zum Vorgängerprojekt »DeViSe«, welches sich auf den Wachtelkönig und die Waldschnepfe spezialisiert hatte, stehen beim Anschlussprojekt »DeWieSe« die Wiesenbrüter im Fokus. Dazu zählen beispielsweise der große Brachvogel sowie der Kiebitz. Die Herausforderung ist hier, dass mehr Vogelarten detektiert und lokalisiert werden sollen, die teils nur wenig Laute von sich geben oder nur aus dem Flug heraus. Während der Projektlaufzeit können drei Brutsaisons untersucht werden, die sich jeweils immer von April bis Juli erstrecken. Für die Erfassung der Vogelstimmen wird das in »DeViSe« entwickelte Sensorsystem weiter ausgebaut. Unter anderem soll eine bessere Aufnahmequalität erzielt werden und die Akkulaufzeit mittels Solarpanelen erhöht werden.
Zusammen mit den Projektpartnern will das Fraunhofer IDMT in Oldenburg die Sensorik in die Anwendung bringen. Hierfür sollen Sensoren auch untereinander vernetzt werden, damit eine Anbindung an eine Cloud erfolgen kann. So sollen Biologinnen und Biologen zukünftig im Büro oder unterwegs auf die Messdaten zugreifen können.
Mit langjähriger Expertise im Bereich Audiotechnologie kümmert sich das Team des Fraunhofer IDMT vorrangig um die Lokalisationsalgorithmen und die Weiterentwicklung der Sensorik.