Kontaktloses Atemmonitoring mit Radartechnologie
Langfristig schlechter Schlaf ist ein ernstzunehmendes Problem. Durch ihn erhöht sich u. a. das Risiko für Tagesschläfrigkeit. Das ist vor allem bei atembezogenen Schlafproblemen der Fall, wie bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), die mit einer Verengung (Obstruktion) der Atemwege einhergeht. Hierbei kann eine Überwachung der Atmung im Schlaf entscheidend sein. Auch im Krankenhaus und in der Pflege kann durch die kontinuierliche Überwachung von Atemparametern eine Verschlechterung des Patientenzustands frühzeitig erkannt werden. Aufgrund des hohen Aufwands ist das jedoch nicht immer möglich. Die direkt am Körper zu tragende Sensorik wird darüber hinaus oftmals als störend empfunden.
Die Expertinnen und Experten am Fraunhofer IDMT in Oldenburg arbeiten in ihrem Projekt »REMUS« (Respiration Measurement Using Sensors) an einem kontaktlosen, hygienischen und leicht einzurichtenden Monitoring der Atmung und weiterer Vitalparameter, wie der Herzfrequenz.
Flexibles Elektrodenpatch zur Erfassung von EEG, EOG und EMG
Die zentrale Komponente einer Polysomnografie, kurz gesagt einer ausführlichen Untersuchung im Schlaflabor, ist das EEG, denn die Messung der Hirnaktivität mit Hilfe von Elektroden ermöglicht entscheidende Rückschlüsse auf die Schlafphasen und spezifische Charakteristika im Schlaf. Die vom Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA entwickelten Sensortechnologien sollen eine Aufzeichnung des EEG auch außerhalb des Schlaflabors ermöglichen – mit ebenso hoher Datenqualität. Leicht anlegbare, möglichst diskrete und flexible Elektrodenpatches werden dazu im Gesichtsbereich und hinter dem Ohr platziert. Für möglichst aussagekräftige Daten können zusätzlich zum EEG auch Augenbewegungen durch ein Elektrookulogramm (EOG) und Muskelbewegungen im Gesicht durch ein Elektromyogramm (EMG) in einer Anwendung erfasst werden.